Liebe Anna,
ich habe es sehr genossen, deine Geschichte zu lesen. Das soll sich jetzt natürlich nicht sadistisch anhören, denn ich kann mir natürlich denken, dass du dich am Ende diesen Tages nicht besonders gut fühlst. Schließlich hast du Abel geliebt und musst nun mit all dem zurecht kommen. Das Buch ist einfach zuende und lässt dich alleine damit fertig werden.
Deshalb wollte ich auch nicht, dass du beleidigt bist, wenn ich sage, dass mir deine Geschichte gefallen hat, ich möchte dir Mut machen.
Du hast eine gute Zeit gehabt und nun eine ganze Reihe wertvolle Erinnerungen, die dir niemand wegnehmen kann und für die du dich vor niemandem rechtfertigen musst. Zu Lieben und geliebt zu werden ist nicht selbstverständlich, es ist etwas ganz besonders.
Fühle dich nicht schuldig deswegen, Abel zu lieben, egal was er getan hat. Das ist nicht deine Schuld und hat auch nichts mit dir zu tun.
Auch deine Gefühle sind nichts schlechtes, du musst nicht richtig finden was er getan hat und kannst ihn trotzdem lieben.
Du musst es nicht verstehen, und wenn du es doch verstehst, bedeutet das trotzdem nicht, das du es gut findest.
Vergiss nie du hast eine wundervolle Familie, du hast tolle Freunde und jetzt hast du sogar noch eine ganz besonders liebenswerte kleine Schwester.
Liebe diese Menschen, so wie sie dich lieben und sei stark für sie. So stark, wie du für Abel gewesen bist.
Du darfst natürlich auch schwach sein, denn sie werden dich auffangen.
Du darfst nur niemals aufgeben, und niemals vergessen, was deine Geschichte den Menschen gibt, die sie lesen. Denn wenn man deine Geschichte liest, weiß man was Liebe bedeutet, man weiß, wie wichtig eine Familie ist, auch wenn sie noch so klein ist.
Ich danke dir dafür liebe Anna,
liebe Grüße, Johanna
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